Die Hilfe

 

                                "Dieses Werk entstand in Gedanken 

                                 an eine sehr gute Freundin ,Be-

                                 kannte ,Schwester und alles

                                 mögliche ,für mich.

                                 Und Gedanken an Ereignisse ,

                                 welche mich selbst berührten."

 

                                                 KLB (c) der Autor

 

" Das Miteinander ,zwischen männlichen und weiblichen Menschen hat mir ,trotz geringer Anzahl von Beziehungen meiner Selbst ,immer wieder zu denken gegeben.

Man muß sich mal vorstellen : Zwei ,besonders vom Charakter ,grundlegend verschiedene Lebewesen ,haben durch höhere Gewalt die Aufgabe ,sich zu finden und ihren Lebensabend zu verbringen. Und zwar gemeinsam.

Dies ist aber eher GEMEIN als SAM . Wo der Mann ,der Ernährer ,der Held ,der Starke ,der mit den Hosen an ,lieber Säuft ,Bowling ,Billard oder Skat spielt ,mag die Frau ,wohlgemerkt im Allgemeinen ,tratschen ,Sport machen und Kinder kriegen ,diese aber nicht gerne haben.

Hat sich ein Paar der obig beschriebenen Sorte gefunden ,so ist der ständige Streit vorprogrammiert. Ich möchte allerdings nicht schwarzmalen ,denn es gibt auch weitaus harmonisierende Beziehungen ,welche darauf beruhen ,daß entweder der Mann ,ständig mit der Frau Essen geht ,mit ihr und den Kindern in den Zoo oder so geht ,ihr im Haushalt hilft und seinen Chef um eine Gehaltserhöhung bittet ,weil er ihr zu Weihnachten (übrigens rechtzeitig im Oktober gekauft ,damit er schon getragen werden kann) einen Pelzmantel schenken will. Oder es geht dadurch gut ,daß die Frau ihre Erfüllung darin sieht ,mit dem Baby auf dem Arm ,am Herd kochend zu stehen damit das Abendessen rechtzeitig fertig wird. Sich dann auch nichts dabei denkt ,wenn der Mann anruft ,um zu sagen daß er noch ein wenig im Büro bleiben muß. Und sich erst recht nicht dabei denkt ,wenn er dann spätabends besoffen nach Hause kommt. Sie dann ins Schlafzimmer schleift (oder er macht es gleich im Wohnzimmer) und schon wieder unter der Dusche verschwunden ist ,bevor sie überhaupt feucht war.

Das am Anfang einer jeden Beziehung alles anders aussieht ,weil der Drang nach Sex und gegenseitiger Berührung noch frisch ist und daher die Interessen noch konform gehen ist mir durchaus bewußt. Dies ist auch der Grund ,weswegen sich manche ,ob Frau oder Mann ,nach dem Übergang einer solchen Beziehung in eine eheähnliche ,dem Partner entledigen und sich anderweitig ihr Glück suchen.

Passiert es dann dem zurückgelassenen Partner ,daß er sich MEHR versprochen hat ,oder gar der Meinung ist Liebe empfunden zu haben ,so sind die nachfolgenden Ereignisse ,allerdings nicht die Schönsten. Es gibt mehrere Möglichkeiten ,die entweder einzeln oder nacheinander erfolgen. Welche davon fast alle erfahren ist die "Trauerphase". In dieser Zeit besteht das Herz ,der betroffenen Person ,aus einer offenen Wunde in der ein Eispickel steckt und an diesem hängen alle Schönen Erinnerungen der ehemaligen Beziehung. Bei jeder Erinnerung an einer Sache wird der benannte Eispickel hinunter gezogen und ”öffnet die Wunde um ein weiteres ,schmerzhaftes Stück. Der dabei entstehende Schmerz ,führt häufig zu Tränenfluß. (Sehr trocken und wissenschaftlich ausgedrückt ,aber ich glaube ihr wißt was ich meine) 

Wohl dem ,welcher ehrlich gemeinte Trostphasen erfährt. Meist hält dieses Verständnis aber nicht so lange ,als es die betroffene Person nötig hätte. Dadurch wird diese auch dazu gezwungen schneller wieder "GUT DRAUF" zu sein ,als das Problem verarbeitet werden konnte und empfindlich schlecht verheilte Narben bleiben. Ist dies so geschehen ,so kommt meist die "PHASE der NIEDERLAGEN" ,wie ich sie hier nennen möchte. Jedes kleine Mißgeschick wird jetzt zur Niederlage und bedeutet ein Abdriften in die erste Phase. Es spielt auch keine Rolle ,ob die betroffene Person nicht richtig kacken kann ,oder ein Ei beim Kochen herunterfällt ,oder gar beim Spiel ,welches auch immer einfach nicht gewinnt. Das Schlimme an der ganzen Sache ist ,daß die Trauer ,heimlich ausgetragen wird ,also in sich hineingefressen wird ,weil man ja "GUT DRAUF" war und jetzt nicht mehr trauern darf. Das Würde garantiert ,allen Anwesenden den Abend verderben. Dies will die betroffene Person natürlich nicht ,um nicht noch seine anderen "FREUNDE" und "FREUNDINNEN" zu verlieren. Die Selbsthilfe heißt hier ,den Griff zu übermäßigem Essen ,Alkoholgenuß (mehr Suff als Genuß) ,oder sonstigen Drogenmißbrauch. Wird man auf diese AUSWECHMANÖVER angesprochen ,so geschieht dies meist in Form einer Verurteilung vor dem Richter und Urteilsspruch lautet "Schuldig in allen Punkten!" Die Strafe für dieses gesetzlose Verhalten ist völlige Unverständnis ,welche zur Isolation der betroffen Person führt. Sollte diese eine solche Behandlung überstehen ,so folgt die nächste Phase. Diese ist ,meiner Meinung nach ,die schlimmste und auch die Längste. Ich nenne sie die Phase der Lebensmüdigkeit und der Verwirrung. Jetzt ist der betroffenen Person alles egal. Das Leben ergibt für sie überhaupt keinen Sinn und hat auch keinen ,da die Haupttätigkeit darin besteht an den sogenannten "Sinn des Lebens!" zu zweifeln. Die verschiedenartigen Aktionen ,welche darauf folgen ,sind breit gefächert und in ihrer Vielseitigkeit einzigartig. Bei Regen oder Schneefall wird mit 180KMH über die Autobahn geheizt ,EGAL! In einer Spelunke wird der größte ,breitschultrigste ,gefährlichste Typ angemacht ,EGAL! Es wird mit ,ständig wechselnden Partner rumgemacht ,EGAL ob man Gefahr läuft sich Anzustecken ,oder den Zusammenbruch einer noch Intakten Beziehung herbeiführt. Es wird gesoffen ,geraucht ,gefressen ,aber nicht mehr um zu vergessen ,nein weil es EGAL ist. Nach Außen hin ist die betroffene Person fröhlich ,gesellig und immer zu Späßen ,meist fiesen ,aufgelegt. Außenstehende erkennen nicht daß das Lächeln ,eher vergleichbar ist mit einem gehässigen Grinsen ,ein Grinsen wie es Jack Nickelson in "Shining" gut gezeigt hat ,als er mit dem Küchenbeil In der Hand zur Tür hinein schaute ,um seinen Sohn die "Medizin" zu verabreichen. Hier beginnt jetzt ein sehr gefährliches Spiel. Die betroffene Person ist nach wie vor in einem miserablen Zustand ,zeigt diesen ,meist unbewußt ,aber nicht. Kleine versteckte Hilferufe werden nicht erkannt und die EGALAKTIONEN werden immer gefährlicher ,auffälliger ,bis die Außenstehenden endlich darauf reagieren. Bis es allerdings soweit ist ,wird der angerichtete Schaden meist so groß ,daß irreparable Schäden für mehrere Jahre ,oder dem gesamten Lebenszeitraum ,nicht mehr auszuschließen sind. Für die betroffen Person ist es daher zuerst schwierig sich Außenstehenden mitzuteilen ,oder gar Gründe für ihre Handlungen darzulegen. Denn ,für kurze Zeit zur Besinnung kommend ,sind sie sich durchaus bewußt ,daß das Getane Blödsinn war und zweifeln deshalb oftmals an ihren eigenen Verstand. Ich möchte darauf hinweisen ,daß der Auslöser ,um diese Phasen durchzumachen ,nicht immer eine Trennung sein muß ,bei mir war es halt` so. Nein es kann auch andere Gründe haben. Zum Beispiel sterben eines Familienmitgliedes ,oder einer nahestehenden Person ,frühkindliche Schreckensereignisse ,wie Mißbrauch durch Onkel ,Tante ,Vater ,Mutter ,oder eine noch nicht verkraftete Vergewaltigung ,sofern so etwas je zu verkraften ist ,Scheidung der Eltern ,Leiden oder Ähnliche Vorfälle einer nahestehenden Person ,Arbeitslosigkeit ,oder eine schwere ,eventuell nicht zu heilende ,Krankheit.

EGAL welcher Grund auch vorliegt ,gute Freunde ,Bekannte ,Vater ,Mutter ,Psychologe ,Sozialhelfer ,Lehrer ,alle sind ,auch wenn sie helfen wollen ,Außenstehende und werden die betroffene Person nicht ausreichend verstehen ,geschweige denn ihr helfen können. Deshalb meine Idee (die hatten natürlich auch schon andere). Leidensgenossen ,auch wenn die auslösenden Gründe verschieden sind ,sollten sich in Gruppen ,oder zu zweit zusammentun. Wenn sie es schaffen ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und sich und den anderen Leidensgenossen ,vom ganzem Herzen helfen wollen ,dann können sie ,meiner Meinung nach ,wieder auf den "GRÜNEN ZWEIG" kommen.

Denn das Leben ist lebenswert und kann viel Spaß bringen ,wenn man nur mit ganzem Herzen daran glauben will und dies auch tut.

 

EUER LEIDENSGENOSSE KLAUS                            KLB 1993(c)